Dieser Gegner gehört in eine andere Liga

  24.10.2017    Handball Frauen Frauen 1
Das Team des TSV Schmiden, bis dahin ebenfalls verlustpunktfrei, ist gegen die herausragend aufgestellte SG Schozach-Bottwartal um Alisa Berger chancenlos und verliert am Ende in der Württemberg-Liga mit 26:32.

Der Papierform nach war es ein Gipfeltreffen zweier verlustpunktfreier Spitzenteams auf Augenhöhe. So weit die Theorie. Rein praktisch gesehen wurde die Begegnung der Handball-Württemberg-Liga zwischen den Frauen des TSV Schmiden und der SG Schozach-Bottwartal zu einer weitgehend einseitigen Angelegenheit zugunsten der Gäste. Mit 26:32 unterlagen die TSV-Frauen am Sonntagnachmittag dem mit Klassespielerinnen gespickten Topfavoriten, der damit nach dem sechsten Spieltag mit großen Schritten dem angestrebten Aufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga entgegeneilt.

Der Trainer der Gastgeberinnen war mit der Leistung dennoch zufrieden. „Wir hätten deutlich höher verlieren können, aber mein Team hat sich bravourös gewehrt. Dieser Gegner hat aufgrund seiner sportlichen Klasse in unserer Liga eigentlich gar nichts zu suchen“, sagte Thomas Fürst. Gestützt auf Tabea Kraft, die überragende Torsteherin der Württemberg-Liga (2007 deutsche B-Jugendmeisterin, später in der dritten Liga beim TV Großbottwar), und angetrieben von der neunfachen Torschützin Alisa Berger (vergangene Saison noch in der zweiten Bundesliga in Herrenberg), zogen die Gäste von der ersten Spielminute an erwartungsgemäß auf und davon.

Gefallen hat dem Schmidener Trainer trotz der deutlichen sportlichen Überlegenheit des Tabellenführers, dass sich seine Spielerinnen immer wieder etwas herankämpften. So verkürzten die TSV-Frauen im ersten Durchgang einen Sieben-Tore-Rückstand noch einmal bis auf vier Treffer. Und auch im zweiten Abschnitt gelang es ihnen, nach einem 11:22-Rückstand zumindest noch bis auf sechs Tore heranzukommen. „Man hat deutlich gesehen, dass wir mit einer großen Nervosität gestartet sind, aber diese im Verlauf des Spiels immer mehr verloren haben“, lobte Thomas Fürst seinen Verbund, bei dem sich insbesondere die Offensivleistung sehen lassen konnte: Hatte die SG Schozach-Bottwartal in den ersten fünf Saisonspielen im Schnitt nur 16 Gegentreffer hinnehmen müssen, so schlug es diesmal gleich zehnmal öfter im eigenen Gehäuse ein. Der Sieg des Favoriten und ersten Aufstiegskandidaten war freilich zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

Der Schmidener Coach, der speziell Sarah Kurzweg („Sie war zuletzt länger krank und hat sich gut durchgekämpft“) heraushob, sieht seine Spielerinnen nach wie vor auf einem guten Weg: „Wir sind immer noch ein Aufsteiger, und dafür spielen wir bislang eine Klasse-Saison. Und ich bin auch ganz froh, dass der Druck der weißen Weste jetzt weg ist, weil wir für ganz vorne ohnehin keine Ambitionen haben.“

TSV Schmiden: Bauer, Pantele – Lukacs (6), Katona-Lukacs (5), Kuqi (5/4), Kurzweg (3), Beyerle (3), Johannes (2), Castor (2), Pohl, Wolf, Ugele, Zettl.

erstellt von Harald Landwehr von der Fellbacher Zeitung