Die Verlierer jubeln lauter

  22.05.2017    Handball Frauen Frauen 1
Die Schmidener Frauen siegen in der Aufstiegsrunde, doch die Gäste sind ihnen einen Schritt voraus.

Der Trainer Thomas Fürst war am Samstagabend nicht in Jubelstimmung. Zwar gewannen die Landesliga-Handballerinnen des TSV Schmiden ihr erstes Spiel in der Aufstiegsrunde zur Württemberg-Liga gegen die Gäste von der HSG Deizisau/Denkendorf mit 27:26 (12:10), doch hätten sie diese Begegnung viel deutlicher für sich entscheiden können. Die Nachlässigkeiten in den finalen fünf Spielminuten kosteten die Gastgeberinnen eine bessere Ausgangsposition vor dem zweiten Aufstiegsspiel, zu dem sie am Donnerstagabend, 17 Uhr, beim TSV Köngen antreten werden. Das Team aus Denkendorf dagegen bejubelte die knappe Niederlage vor den mehr als 300 Zuschauern in der Schmidener Sporthalle ausgiebig, sie reichte aus, um den Sprung nach oben zu schaffen. Die HSG Deizisau/Denkendorf hatte ja eine Woche zuvor bereits gegen den TSV Köngen mit 25:22 gewonnen. Aufgrund der Tordifferenz ist ihr der Aufstieg nicht mehr zu nehmen, unabhängig davon, wie das Spiel am Donnerstag ausgeht. Weil jedoch zwei Teams aus dieser Dreiergruppe in die Württemberg-Liga aufsteigen werden, haben die Schmidener Handballerinnen noch gute Chancen – ihnen genügt in Köngen eine Niederlage mit einem Treffer Unterschied. Deshalb haben sie am Samstagabend zwar nicht ausgiebig gefeiert, aber zumindest leise gejubelt.

Das mussten sie aber ohne ihren Trainer tun, der war nach dem Spiel unzufrieden: „Wir waren von Anfang an nervös, hätten früher schon höher führen und unsere Chancen besser nutzen müssen.“ Tatsächlich war die erste Spielhälfte geprägt von den beiden Abwehrreihen, die wenig klare Tormöglichkeiten zuließen. Die Gastgeberinnen leisteten sich aber zu viele Ballverluste im Spielaufbau, sie agierten zu hektisch und vergaben somit vor der Pause eine noch deutlichere Führung.

Richtig treffsicher zeigte sich erneut Lena Ugele, die am Samstag mit neun Toren die erfolgreichste Werferin ihres Teams war. Bedanken konnten sich die Handballerinnen des TSV aber auch bei ihrer Torfrau Sabrina Oettle, die immer wieder mit Paraden glänzte. Und so kam es, dass Susan Pohl fünf Minuten vor Schluss die Führung auf 26:21 ausbauen konnte. Es folgte jedoch die hektische Schlussphase, in der das Team um Thomas Fürst überhastet agierte und der komfortable Vorsprung schrumpfte. Am Ende gewann es diese Begegnung zwar noch mit 27:26, die Verlierer aus Denkendorf jubelten allerdings deutlich lauter – sie sind bereits in die Württemberg-Liga aufgestiegen und den Schmidener Handballerinnen damit einen Schritt voraus.

TSV Schmiden: Oettle, Pantele – Ugele (9/3), Fein (5), Castor (4), Zettl (4), Pohl (3), Kost (1), Kurzweg (1), Kadel, Edona Kuqi, Laufer, Wolf

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung