Aufsteiger mit Ambitionen

  14.09.2017    Handball Frauen Frauen 1
Die Frauen des TSV Schmiden um den Trainer Thomas Fürst wollen sich nach dem späten Sprung in die Württemberg-Liga mit einem abermals verstärkten Kader beweisen.

Der Aufstieg in die Württemberg-Liga war für die Handballerinnen des TSV Schmiden nicht nur sportlich anstrengend. Das Team um den Trainer Thomas Fürst hat auf dem Feld gekämpft, gelitten und gejubelt. Als die Spiele vorbei waren, zehrten abseits der Sporthalle aber letztlich Tage der Ungewissheit an den Nerven der Spielerinnen. Aufgrund missverständlicher Regeln entschied der Handballverband Württemberg (HVW) erst spät über den Aufstieg. Dann aber war die Freude bei  den Schmidener Handballerinnen groß: Erstmals seit der Saison 2011/2012 dürfen sie wieder in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse antreten.

Nachdem Thomas Fürst vor rund zwei Jahren das Traineramt übernommen hatte, begann er mit dem Aufbau eines Teams, das sich mittlerweile zu einem harmonischen und konkurrenzfähigen Verbund entwickelt hat. Immer wieder konnte er zudem spielstarke Kräfte einbauen, die letztlich für den Sprung in die Württemberg-Liga mitverantwortlich waren. So geschehen auch vor dieser Saison, die am Sonntag (17.30 Uhr, Gemeindehalle in Hohenacker) bei der SV Hohenacker-Neustadt beginnen wird. „Wir wollen so schnell wie möglich den Ligaverbleib sichern, aber ich blicke schon auch auf die obere Tabellenhälfte“, sagt Thomas Fürst.

Die Gründe für den vorsichtigen Optimismus des Trainers haben Namen: Die Schwestern Judit Lukacs und Reka Katona-Lukacs sind ebenso wie die Torfrau Kim-Nicole Bauer von der SV Ludwigsburg-Oßweil nach Schmiden gewechselt. Zudem hat sich die Oeffingerin Nina Beyerle dem Aufsteiger angeschlossen. Die 22-jährige Rückraumspielerin hatte zuletzt beim VfL Waiblingen in der dritten Liga gespielt und ihre Gedanken an einen Rückzug vom Handballsport verworfen. „Wir haben qualitativ noch mal einen großen Schritt nach vorn gemacht“, sagt Thomas Fürst. Gerade auf den Positionen mit größerer Distanz zum gegnerischen Tor sind die Handballerinnen des TSV Schmiden gut besetzt, hier gesellen sich die etablierten Sarah Kurzweg und Sarah Kost zu den neuen Kräften. Und dann ist da ja auch noch Susanne Castor, die mit Unterbrechungen nun seit rund 15 Jahren in Schmiden spielt und folglich jede Menge Erfahrung in das Team einbringt.

Somit kann Thomas Fürst auf eine Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen aus der eigenen Jugend bauen. Zu letzteren zählen unter anderen Katharina Pantele, Lara Laufer oder auch Miriam Ader. Der Übungsleiter hat in dieser Runde gar die dankbare aber zugleich schwierige Aufgabe, aus dem üppigen Kader selektieren zu können. Die Torfrau Annalena Westhauser wird nach ihrem Kreuzbandriss jedoch noch bis mindestens Dezember ausfallen. Sabrina Ademaj ist nach der gleichen Verletzung zwar wieder fit, muss aber noch einen gewissen Trainingsrückstand aufarbeiten. Sabrina Oettle, Edona Kuqi und Susan Pohl werden zum Auftakt in Hohenacker aus privaten Gründen fehlen, Sarah Kurzweg kränkelt in dieser Woche, weshalb ihr Einsatz noch ungewiss ist.

Mit der Vorbereitung ist Thomas Fürst durchaus zufrieden, auch wenn er gern mehr Zeit mit dem gesamten Kader gehabt hätte. „Wir sind noch nicht ganz da, wo wir hin wollen, aber das wird sicher von Spiel zu Spiel besser werden.“ Als Aufstiegsfavoriten sieht der Schmidener Coach, der vom Torwarttrainer Kevin Kirr unterstützt wird, allen voran die SG Schozach/Bottwartal, die am sechsten Spieltag in Schmiden gastieren wird. Der erste Absteiger steht indes fest: Die SV Ludwigsburg-Oßweil hat bereits vor dem Saisonstart ihr Team vom Spielbetrieb zurückgezogen. Mit dem Abstieg möchte Thomas Fürst in dieser Runde nichts zu tun haben. Und vor allem möchte er den Verbleib in der Württemberg-Liga möglichst frühzeitig sicherstellen. Damit den Schmidener Handballerinnen ein nervenaufreibendes Saisonfinale erspart bleibt.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung